Gedichte

Akkumulation, die

Reihung von Begriffen zu einem - genannten oder nicht genannten - Oberbegriff.Beispiel: "Lieben hassen, fürchten, zittern, Hoffen, zagen bis ins Mark"(J.M.R. Lenz)

Allegorie, die

konkrete Darstellung abstrakter Begriffe, oft durch PersonifikationBeispiel:"Gott Amor" für "Liebe", der "Staat" als "Schiff

Alliteration, die

Wiederholung des Anfangslauts benachbarter WörterBeispiel:"Milch macht müde Männer munter

Anapher, die

Wiederholung eines oder mehrerer Wörter an Satz- oder VersanfängenBeispiel:"Was itzund prächtig blüht [...]Was itzt so pocht [...]"(Gryphius)

Antithese, die

Entgegenstellung von Gedanken oder BegriffenBeispiel:"Was dieser heute bautreisst jener morgen ein"(Gryphius)

Apostrophe, die

feierliche oder betonte Anrede, AnrufBeispiel:"Liebe! Liebe! lass mich los!"(Goethe)

Chiasmus, der

symmetrische Überkreuzstellung von semantisch oder syntaktisch einander entsprechenden SatzgliedernBeispiel:"Ich schlafe am Tag,in der Nacht wache ich

Ellipse, die

unvollständiger Satz; Auslassung eines Satzteils/Wortes, das leicht ergänzbar istBeispiel:"Je früher der Abschied, desto kürzer die Qual

Epipher, die

Wiederholung gleicher Wörter am Satz- oder VersendeBeispiel:"Du hast mich angeschaut jetzt [...]Du hast mich angefasst jetzt

Euphemismus, der

BeschönigungBeispiel:"entschlafen" statt "sterben

Hyperbel, die

starke ÜbertreibungBeispiel:"ein Meer von Tränen

Inversion, die

Umkehrung der geläufigen Wortstellung im SatzBeispiel:"Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir"(Mörike)

Ironie, die

unwahre Behauptung, die erkennen lässt, dass das Gegenteil gemeint ist

Klimax, die

Steigerung (häufig dreigliedrig)Beispiel:"Veni, vidi, vici" (Ich kam, sah, und siegte; Julias Cäsar)

Litotes, die

Bejahung durch Verneinung des GegenteilsBeispiel:"nicht unschön

Metapher, die

Bedeutungsübertragung; sprachliche Verknüpfung zweier semantischer Bereiche, die gewöhnlich unverbunden sind; ohne Vergleichswort (z.B. "wie")Beispiel:"Rosengesichter"(Heine)

Neologismus, der

WortneuschöpfungBeispiel:"Knabenmorgen-Blütenträume"(Goethe

Onomatopoesie, die

LautmalereiBeispiel:"So jubelnd recht in die hellen,Klingenden, singenden Wellen"(Eichendorff)

Oxymoron, das

Verbindung zweier Vorstellungen, die sich ausschliessenBeispiel:"Und strömt und ruht"(Meyer)

Paradoxon, das

ScheinwiderspruchBeispiel:""Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin"(Brasch)

Parallelismus, der

Wiederholung gleicher syntaktischer FügungenBeispiel:"Dies ist meine Mütze, dies ist mein Mantel"(Eich)

Personifikation, die

VermenschlichungBeispiel:"Schläft ein Lied in allen Dingen"(Eichendorff)

Pleonasmus, der

Wiederholung eines charakteristischen Merkmals des BezugswortesBeispiel:"der nasse Regen

rhetorische Frage, die

scheinbare Frage, bei der jeder die Antwort kenntBeispiel:"Wer ist schon perfekt?

Symbol, das

Sinnbild, das auf etwas Allgemeines verweist; meist ein konkreter Gegenstand, in dem ein allgemeiner Sinnzusammenhang sichtbar wirdBeispiel:"Taube" als Symbol für Frieden, "Ring" als Symbol der Treue und der Ewigkeit

Synästhesie, die

Verbindung unterschiedlicher SinneseindrückeBeispiel:"in den hellen tönenden frischgespannten Himmel"(Kiwus)

Tautologie, die

Wiederholung eines Begriffs bzw. Ersetzung durch ein sinnverwandtes Wort ("Zwillingsformeln")Beispiel:"Der Mond scheint klar und rein"(Brentano)"In Reih und Glied

Vergleich, der

Verknüpfung zweier semantischer Bereiche durch ein Vergleichswort "wie", "gleich", veraltet: "als" zur Hervorhebung des Gemeinsamen (Tertium Comparationis)Beispiel:"Zwei Seelen wie Spione sichUmschleichen"(Droste-Hülshoff)

Wiederholung, die

ein sprachliches Element kommt in identischer oder ähnlicher Form mehrmals nacheinander vor

aà (unbetont, betont)

Jambus

áa (betont, unbetont)

Trochäus

aaá (unbetont, unbetont, betont)

Anapäst

áaa (betont, unbetont, unbetont)

Daktylus